
Marktplatz - Rathaus
Nicht allzu groß, umgeben von stilvollen, schön renovierten Bürgerhäusern gehört der Oppelner Marktplatz zu den entzückendsten Orten der Stadt. Obwohl die geschichtlichen Ereignisse ihn nicht verschont haben, hat er seine mittelalterliche Form behalten. Das Klima schaffen hier die pastellfarbenen Fassaden und die dezenten Verzierungen der Giebeln von historischen Gebäuden, in welchen u.a. zahlreiche Boutiquen, Restaurants und Cafés untergebracht sind. Das Herz dieses Ortes ist ein im italienischen Stil errichtetes Rathaus - fast eine Kopie, obwohl etwas kleiner, des florentinischen Rathauses - Palazzo Vecchio. Das Neurenaissance-Gebäude wurde im 19. und teilweise im 20. Jahrhundert errichtet. Das charakteristischste Element des Rathauses ist ein 65 m hoher Turm, von dessen Spitze jeden Tag um zwölf Uhr die Hymne der Stadt Opole gespielt wird. Hier hat derzeit die Stadtverwaltung ihren Sitz.
Früher war der Oppelner Markt mit unzähligen Verkaufsständen und Verkaufsbuden gefüllt. Die heutige Form wurde ihm erst nach dem Zweiten Weltkrieg verliehen. Den Krieg haben nur einige Bürgerhäuser überstanden. Nach den Kriegszerstörungen wurden sie im Stil des 18. Jahrhunderts - Barockstil restauriert. Und zwar so erfolgreich und sorgfältig, dass zwölf von ihnen in die Liste der Architekturdenkmale aufgenommen wurden. Das älteste, mittelalterliche ist das Bürgerhaus mit der Nummer 1, das Bürgerhaus zum Löwen genannt. Im Jahr 1655 hatte der Fürst von Oppersdorf den König Johann II. Kasimir hier zu Gast, der sich dort aufhielt als er die berühmte Versammlung einberufen hat. In einem anderen Bürgerhaus war in den 60-er Jahren des 20. Jahrhunderts das berühmte Theater der 13 Reihen von Jerzy Grotowski, dem berühmten Theaterreformer, der einige Jahre in Opole künstlerisch tätig war, untergebracht.